Neuanfang 2.0

Der Wunsch, mich zu zeigen

Schon damals, als ich meine Webseite neu schrieb, dachte ich: Das wird ein Neuanfang.
Ich fühlte so viel Energie in mir, so viel Sehnsucht, endlich wieder hinauszugehen, mich mitzuteilen, meine Herzensprojekte mit der Welt zu teilen.

Und dann kam – wie so oft in meinem Leben – Stagnation.

Wenn ich heute zurückblicke, fällt mir auf: Der Hauptgrund dafür lag in meinen starken Zweifeln.
Ich dachte, das, was ich hier teile, interessiert niemanden. Es ist nicht wichtig. Ich bin nicht wichtig.
Ich glaubte, die Welt brauche nicht noch meinen „Senf“ in diesem grossen Meer von Meinungen – sondern etwas wirklich Wahrhaftiges.
Und ich war überzeugt, dass das, was ich zu sagen habe, nicht wahrhaftig genug ist…


Vom Mut, der sich verliert – und wiederfindet

Immer wieder in diesen letzten eineinhalb Jahren, kam der Impuls: Jetzt mache ich es. Jetzt bin ich mutig.
Doch irgendwo auf dem Weg von der Idee zur Umsetzung verlor sich der Mut wieder…

Ich teile das hier offen, weil ich so lange mit diesen Zweifeln gekämpft habe.
Und ich schreibe das, weil ich gestern erkannt habe: Es IST wichtig.
Wichtig, zu sagen, was geschieht.
Wichtig, zu erzählen, wie es mir geht – meinen Prozess zu teilen.

Nicht nur das fertige Endprodukt auf den Tisch zu stellen wie ein perfekt gekochtes Mahl, sondern dich schon vorher mitzunehmen: beim Schnippeln, beim Rühren, beim Kochen.
Damit du dann mit mir gemeinsam am Tisch sitzt, und wir dieses Mahl geniessen im Wissen darum, wie schön das kochen doch war.

Vielleicht inspiriert dich das, dein eigenes Mahl zu kreieren – und Menschen mitzunehmen in diesen unvollkommenen, lebendigen Prozess des Werden oder bessergesagt: des ewigen Seins.


Kopf und Herz

Ich spreche gerne in Bildern, weil ich ein sehr visueller Mensch bin.
Dinge werden für mich klar, wenn ich sie sehe, erlebe – und vor allem, wenn ich sie fühle.

Vor eineinhalb Jahren verstand ich vieles.
Ich konnte klar erkennen, was da in mir wirkte, welche Strukturen mich zurückhielten…
Aber etwas Entscheidendes fehlte: Ich fühlte es nicht.

Ich fühlte nicht, dass es wichtig, wertvoll und erlaubt ist, mich mitzuteilen.
Da war dieses nagende Gefühl: „Niemand braucht dich.“
Das ist meine Urwunde – das Gefühl, nicht gebraucht zu werden, nicht wichtig zu sein.


Loslassen und Vertrauen

Jetzt bin ich auf einer Reise in Südamerika. Ich folgte einem inneren Ruf.
Der erste Monat hat mich fast überfordert – das Tempo, all die Eindrücke, die ich nicht ganz verdauen konnte.

In Peru spürte ich den Wunsch nach einer Pflanzenmedizin, die mich auf meinem Weg unterstützt.
Ich suchte, recherchierte – fand jedoch keinen Schamanen, mit dem ich mich wohl fühlte.
Bis ich losliess und vertraute: Wenn es wirklich die Medizin ist, die ich brauche, wird sie zu mir kommen.
Nicht, indem ich suche, sondern indem ich mich hinein entspanne – in mich, in meinen Prozess.

Und dann geschah ein Wunder.
Am Abend vor meiner Reise zu meiner Freundin Isabelle in Ecuador, schrieb sie mir:

„Willst du am kommenden Wochenende mit mir eine Huachuma-Zeremonie erleben? Wir haben einen geschützten Kreis – du bist herzlich Willkommen.“

Für mich war das wie eine Botschaft des Universum selbst:
„Schau, ich habe versprochen, dich einzuladen, wenn du bereit bist.“


Barfuss durch die Pampas

Wir waren eine wundervolle Gruppe von Menschen.
Und – das verrückt-magische – ein peruanischer Schamane leitete den Kreis. Gerade erst aus Cusco angekommen, genau von dort, wo ich zuvor war.

Wir gingen hinaus in die Natur, in die „Pampas de Salazaca“.
Barfuss durchs Moor – schlammig, feucht, lachend, sinkend, und doch gehalten.

Ich nahm die Medizin ohne Erwartungen. Allein schon die Stunden in der Natur, zwischen Anden, Vulkanen und den heiligen Apus – den Berggeistern der Anden – waren ein Geschenk.

Ich saß auf einem bewachsenen Steinhügel und fühlte eine tiefe Zufriedenheit.
Ein stilles „Wow. Es ist einfach schön, hier zu sein.“
Und wie so oft, wenn ich tief verbunden bin, kam Musik.
Lieder, die in mir wohnen, die hinauswollen. Ich begann zu singen.


Vier Wahrheiten von Pachamama

Dann geschah etwas, das mein Herz weit öffnete.
Ich spürte zum ersten Mal, wie es ist, einfach von Mutter Erde gehalten zu sein –
nicht, weil ich etwas tue,
sondern einfach, weil ich bin.

Und sie schenkte mir vier Wahrheiten.

Vier Wahrheiten, die für mich bestimmt waren – und die ich trotzdem teilen möchte.
Weil, wenn nur eine davon in dir anklingt, nicht nur im Verstand, sondern fühlbar, dann ist mein Herz glücklich. Was es jetzt bereits schon ist, aber du weisst was ich meine: ein Stück zusätzliches Glück.

Von Pachamama an mich. Von Pachamama an uns alle:

  1. Du bist getragen. Du bist getragen und gehalten von mir. Immer.
  2. Du bist gewollt. Ich will dich.
  3. Du wirst gebraucht. Deine Gaben, dein Sein. Ich brauche dich.
  4. Ich liebe dich.

Und was an diesem Tag noch tiefer in mir einsank, war die Erkenntnis:
Es geht nicht nur darum, geliebt zu sein –
sondern zu erkennen, dass ICH Liebe bin.
Dass DU Liebe bist.


Der neue Neuanfang

Damit beende ich meinen Monolog – für heute.


Danke, dass du mir Raum schenkst und mich bezeugst in meinem Prozess des „neuen Neuanfangs“ –
eines verkörperten Neuanfangs,
der von jetzt an in seinem eigenen Tempo in die Welt darf.

Nicht, weil ich muss, sondern weil ich bin.

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