Zwischen Licht und Schatten

Zwischen hell und dunkel – so fühl ich mich, seit ich wieder zurück in der Schweiz bin.
Licht
So viele Menschen, die mir gefehlt haben, wieder so nah bei mir.
Eine Sprache, die einfach so ohne Aufwand aus meinem Herzen direkt zu den Menschen gelangt.
Eine so grosse Vielfalt an buntem Wintergemüse und eine Küche, um mir wärmende, nährende Speisen zuzubereiten.
Wirkkreise, wo ich spüre: Da gehör ich hin!
Schatten
So viele Ideen von meiner Reise – doch welche zuerst? Was ist am wichtigsten?
Mein Körper ganz laut, fordernd:
«Ich will mehr Ruhe – du hast mir den Schweizer Herbst und Winter versprochen, doch jetzt rennst du wieder rum, als wär nichts gewesen?
Du hast mir Integration versprochen, doch du rennst andauernd rum oder lenkst dich ab. So nicht – ich geb jetzt mal Vollgas und zeige dir, dass ich das Tempo vorgebe!»
Seit knapp drei Wochen kann ich nicht mehr durchschlafen. „Nur“ Jetlag?
Meine Gesundheit hat gerade Urlaub – mein Körper durchläuft seit meiner Rückkehr Auf und Abs, die ich nicht erwartet hätte: Müdigkeit, Erschöpfung, Erkältung.
Mein Kopf kommt dazu, meine innere Kritikerin meldet sich:
«Na, was machst du jetzt, du Drogistin? Nichts hilft, was? Und jetzt, wie weiter?!»
Meine Emotionen fahren Achterbahn. Von Freude, Gelassenheit und Annahme bis hin zu Verzweiflung, Frustration, Wut, Groll, Angst.
Ich ruhe mich aus, doch Ablenkung ist so einfach. Statt einfach nur zu sein, nichts zu tun, ist es so verlockend, etwas „zu machen“:
Ein Buch lesen, einen Podcast hören, Tagebuch schreiben, eine Serie schauen, Spiele spielen.
Bin ich zu hart mit mir?
Vielleicht …
Doch eines ist mir klar geworden: Ich möchte das „einfach Sein“ unbedingt lernen.
Ich möchte wieder einmal Langeweile spüren und einfach mal nichts tun. Ich möchte meinen Gedanken freien Lauf lassen, meine Kreativität aus dem „Nichts“ heraus sprühen lassen. Ich möchte lernen, wirklich zu fühlen – da zu sein mit dem, was sich mir gerade zeigt.
Eine weitere innere Stimme in mir sagt:
«Aber das solltest du ja schon längst können! Du nennst dich ja schliesslich Coach und möchtest andere Menschen auf genau diesem Weg begleiten?»
Und ich flüstere:
«Ja, das bin ich und das möchte ich. Und: Ich bin in erster Linie Mensch.
Ich habe noch nie etwas weitergegeben, das ich nicht zuerst selbst geprüft und für gut befunden habe. Ich lerne durch meine Erfahrungen. Ich wachse an meinen Erkenntnissen.
Du, mein lieber Kopf, hast vieles theoretisch verstanden – du saugst Wissen auf wie ein Schwamm.
Aber leben wir dieses Wissen auch? Können wir es in jeder Zelle spüren und verkörpern?
Noch nicht … und das ist okay.
Ich darf Menschen begleiten und dennoch selbst auf dem Lernweg sein.
Dieser Lernweg hört nie auf!
Ich werde nur mehr und mehr erkennen, was mir wichtig ist. Was für mich richtig ist.
Ich bin weder meine Gedanken noch meine Gefühle – sondern das Gefäss, in dem all dies auftaucht.
Und ich darf lernen, dieses Gefäss wahrzunehmen, vielleicht sogar zu formen und zu dehnen.»
Sterben & Wiedergeburt
Auf meiner Reise hatte ich einige tiefgehende Prozesse. Manche fühlten sich an wie Sterben.
Ein Loslassen von etwas, das mir nicht mehr dient. Neugeboren werden – immer wieder.
Was für ein Geschenk!
Wie der Phönix aus der Asche auferstehen und immer wieder aufs Neue verbrennen.
Mein Gefäss weiten, meine Kapazität zu fühlen verstärken.
Die Sprache meines Körpers lernen – und glaub mir, zeitweise fühlt sie sich an wie eine der schwierigsten Fremdsprachen der Welt.
Und dann, im Sturm all dessen:
Einfach sein.
Einfach wahrnehmen.
Einfach atmen.
So einfach – und doch so schwer.
Wen möchtest du an deiner Seite wissen?
Wenn du eine Begleitung suchst, die schon alles kann und alles beherrscht, was sie weitergibt, dann bist du bei mir leider an der falschen Adresse.
Wenn du jedoch jemanden suchst, der ehrlich, authentisch und menschlich den eigenen Prozess teilt – der tief versteht, wie sich dieser Strudel anfühlt – dann bist du bei mir genau richtig.
Mit mir an deiner Seite bekommst du eine lebendige, sich stetig verändernde Version ihrer selbst, die dich einlädt, genau dasselbe zu sein.
Und ja, zeitweise fühl ich mich, als würde ich verrückt werden – aber hey, ich glaube, das gehört genau zu diesem Prozess dazu. Lasst uns unsere Welten alle ein bisschen mehr ver-rücken – vielleicht gefällt uns diese „neue Ordnung“ ja viel besser als die alte?
Um den Kreis vom Anfang zu schliessen: lasst uns Schatten, genau so wie Licht, gleichzeitig präsent sein. Weder das eine noch das andere ablehnen, sondern beides, in seinen wichtigen Qualitäten dankend annehmen und umarmen. Einladen, voll und ganz präsent zu sein, mit uns und unserem Jetzt.







Liebe Monica
Herzlichen Dank für dein Teilen und dich zeigen🙏
Ja genau, wir dürfen uns in diesem Lernprozess zeigen und damit Menschen inspirieren, genau die Menschen, die diese Art von Begleitung wünschen.
Ich wünsche dir weiterhin diese Echtheit und weiss, du wirst die Welt ver-rücken und Herzen berühren❤️